Das Gesicht der modernen Medizin wird durch die Technik geprägt, das gilt insbesondere auch für die operativen Fächer, in denen immer weiter verfeinerte Instrumente, technische Ausrüstungen und Apparaturen für die tägliche Arbeit unentbehrliche Hilfsmittel geworden sind. Aber trotz aller Technisierung, Anwendung von komplizierten Apparaten und Nähmaschinen nach wie vor steht am Anfang jeder operativen Tätigkeit der handwerkliche Umgang mit Nadel und Faden. Eine sorgfältige Blutstillung, die spannungsfreie Adaptierung der Wundränder Voraussetzungen einer komplikationslosen Heilung und ungestörten Narbenbildung werden auch heut noch vorwiegend durch manuelles Unterbinden, Nähen und Knoten erzielt. Das richtige Knoten zu erlernen, setzt die Beherrschung verschiedener Knotentechniken sowie eine besondere Fingerfertigkeit voraus. Der angehende Chirurg muß im täglichen Umgang materialbedingte Unterschiede in der Herstellung eines zuverlässigen Knotens kennen und beachten. Er muß lernen, daß ein zu fest angezogener Knoten zu einem Durchschneiden des Gewebes, ein zu lockerer Knoten zu einer Nahtinsuffizienz führen kann. Das kunstgerechte Knoten ist eine verantwortungsvolle Fähigkeit, die nur in der täglichen Erfahrung und in ständiger Übung erworben werden kann. Das vorliegende Bändchen »Wie knote ich richtig?« will in Ergänzung zu unserer Broschüre »Der Wundverschluß im OP« in aufgelockerter und didaktisch einprägsamer Form dem angehenden Chirurgen das Erlernen des Knotens erleichtern.
Ratschläge für junge Kollegen
Bevor Du den Faden beschuldigst, solltest Du Dich vergewissern, ob Du ihn auch richtig ausgewählt hast. Bist Du auch sicher, ihn richtig behandelt zu haben? Kannst Du richtig knüpfen? |
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